Knochenaufbau in München
Wann ist ein Knochenaufbau (=Augmentation) notwendig?
Ein Knochenaufbau ist überall da sinnvoll, wo ein Knochenverlust stattgefunden hat. Gerade da, wo neuer funktioneller Zahnersatz mit Implantaten geplant ist, spielt ein ausreichendes Knochenvolumen eine bedeutende Rolle.
Knochenaufbau kann in Ausnahmesituationen auch da sinnvoll sein, wo nur ein Brückenersatz geplant ist, durch eine Atrophie (=Knochenschwund) aber mit einem unschönen Abbau gerechnet werden muss.
Ein knöcherner Kieferaufbau kann auf vielfältige Art und Weise erfolgen. Dies bestimmt sich zum einen am Ausmaß des Knochenverlustes als auch an der geplanten Form des Ersatzes. Wir bieten in unserer Praxis auf Grundlage langjähriger Erfahrung aus Wissenschaft und Forschung zahlreiche Möglichkeiten der Wiederherstellung verlorenen Knochens an. Der Aufwand und die richtige Wahl des Verfahrens hängt maßgeblich von der Ausgangssituation ab.
Deshalb ist es sinnvoll anhand der vorliegenden Defektgröße die verschiedenen Maßnahmen dem Patienten zu erläutern. Durch eine genaue Diagnostik (von Röntgen über die klinische Untersuchung bis zur 3D Analyse) können wir Ihnen genau sagen, in welcher Form und in welchem Ausmaß ein Knochenverlust vorliegt und wie dieser behoben werden kann.
In einem ausführlichen Beratungsgespräch bei Ihrem Zahnarzt in München werden wir Ihnen die möglichen Maßnahmen genau erläutern. Auf Grundlage dieses Gespräches erhalten Sie dann einen detaillierten und genauen Ablauf- und Kostenplan.
Vereinbaren Sie dazu individuellen Beratungstermin
Kieferkamm-Atrophie – Knochenabbau nach Zahnverlust.
Was bedeutet das und wie kann man das verhindern?
Nach einem Zahnverlust kann man schon nach relativ kurzer Zeit einen Rückgang des knöchernen Kieferkamms beobachten. Verstärkt wird dieser Prozess durch das Tragen eines herausnehmbaren schleimhautgelagerten Zahnersatzes (Teilprothese, Vollprothese). Um dies für den Übergang der Abheilphase nach Zahnentfernung bis zur Implantation zu verringern, versorgen wir unsere Patienten mit der innovativen Technik einer elastischen Thermoplastprothese (Valplast). Diese ist angenehm beim Tragen und verringert den Druck auf Kiefer und angrenzende Zähne (wenn vorhanden).
Das Prinzip der Atrophie ist klar nachvollziehbar. Der menschliche Knochen unterliegt dynamischen Prozessen. Wo er benötigt wird, wird er verstärkt – wo die Belastung fehlt und evt. noch eine Druckbelastung hinzukommt, wird er abgebaut – ähnlich dem Muskelgewebe.
Deshalb sind Zahnimplantate ein wichtiger Faktor wieder Zugkräfte im Knochen zu generieren, die den Knochen um die Implantate herum verstärkt. Deshalb sollte nach einem Zahnverlust nicht allzu lange mit der Entscheidung der Implantatsetzung abgewartet werden. Dies kann direkt nach dem Ziehen bis hin zu 4 Monaten nach dem Entfernen eines Zahnes sinnvoll sein. Es kann auch sinnvoll sein, das Zahnfach nach einer Zahnentfernung mittels einer Spezialmembran und/oder Knochenersatzstoffen vor einer Atrophie zu sichern (Socket Preservation).
Je nach Ausgangssituation nennen wir Ihnen den idealen Implantations-Zeitpunkt aus medizinisch-biologischer und zahnärztlicher Sicht.
Mehr Informationen zum Thema Knochenaufbau: Warum bei einer Zahnimplantation oftmals ein Knochenaufbau erforderlich ist.
Damit ein Implantat möglichst lange und sicher verankert werden kann, spielt das Vorhandensein eines ausreichenden Volumens an Kieferknochen eine entscheidende Rolle. Wenn dieser Knochen nicht mehr in ausreichender Breite oder Höhe vorhanden ist, muss dieser wieder hergestellt werden, um ein dauerhaftes stabiles Ergebnis zu erzielen.
Werden Zahnimplantate in zu geringem Knochenvolumen gesetzt, so können Komplikationen oftmalig erst nach Jahren auftreten. Vergleichbar mit einem Dübel, der sich erst nach Jahren der Belastung lockert, wenn dieser nicht ausreichend dimensioniert gesetzt wurde. Die Folgen lockerer Zahnimplantate sind meist schwerwiegend und können nur mit sehr hohem Aufwand wieder behandelt werden.
Sollte das Volumen des Kieferknochens nicht klar ersichtlich sein, bedienen wir uns einer dreidimensionalen Aufnahme. Mit unserem modernen DVT Gerät können wir eine solche Aufnahme strahlungsarm und auch nur auf einen Kieferabschnitt konzentriert durchführen.
So erhöhen wir die Sicherheit in Diagnostik und Planung, und können Ihnen im Vorfeld der Behandlung den Umfang und die Alternativen genau erläutern.
Knochenaufbau – Wie macht der Oralchirurg/Implantologe das?
Aus unserer Praxis und nach den Erkenntnissen aktueller Studien ist es für das Setzen ausreichend dimensionierter Zahnimplantate (die Größe der Zahnimplantate sollte sich nach der Größe der verlorenen Zähne orientieren!) in ca. 50% der Fälle nötig, einen Knochenaufbau vor oder während einer Implantation durchzuführen.
Wenn die Kieferkammdimension noch ausreichend ist, kann bei geringem bis mittelgradigen Knochenverlust (durch Atrophie oder Entzündung) das Implantat sofort eingesetzt werden. Mit Eigenknochenspänen (die während des Eingriffs atraumatisch gewonnen werden) und/oder einem Knochenersatzmaterial kann der fehlende Knochen um das Implantat herum aufgebaut werden. Zur Sicherung des Aufbaus wird in vielen Fällen eine Schutzmembran über den Aufbau gelegt. Diese Membran ist normalerweise resorbierbar, das heißt sie löst sich in der Heilphase auf und unterstützt die Bildung einer neuen Knochenhaut. Bei Bedarf wird diese Abdeckung zusätzlich mit winzigen Nägelchen (Pins) fixiert.
Diese Technik (Membrantechnik) kommt auch bei vielen anderen, aufwendigeren Methoden des Knochenaufbaus zum Einsatz.
Sollten Sie Interesse an den unterschiedlichen zur Anwendung kommenden Verfahren haben, erläutern wir Ihnen diese gerne in der nachfolgenden Übersicht:
Die verschiedenen Verfahren des Knochenaufbaus – erklärt von Ihrem Spezialisten für Oralchirurgie und Implantologie in München:
- Einsatz von Knochenersatzmaterial und Membranen
- Knochenspaltung/Bone Splitting
- Knochenverdichtung/Bone Condensing
- Sinuslift, Sinusbodenaugmentation = Knochenaufbau der Kieferhöhle
- Socket Preservation/Kieferkammerhalt
- Knochenblock Augmentation (Eigenknochenverpflanzung/Spenderblock/CAD Block)
Einsatz von Knochenersatzmaterial und Membrane
Bei kleineren Defekten oder geringer Atrophie kann der Kiefer wieder in seiner Form rekonstruiert werden, indem an der OP-Stelle gewonnener Eigenknochen vermischt mit einem Knochenersatzmaterial um das Implantat und in den Defekt gelegt werden. Bei größeren Defekten oder bei einer defekten Knochenhaut (Periost) kann dieser Aufbau zusätzlich mit einer Membran abgedeckt werden. So kann die Regeneration ungestört ablaufen. Die Membranen werden vom Körper rückstandsfrei abgebaut. Notwendige Befestigungen (Pins) können später wieder entfernt werden.
Knochenersatzmaterial kann aber auch bei weitaus größeren Defekten oder bei Verfahren des Knochenaufbaus der Kieferhöhle (z.B. Sinuslift) zum Einsatz kommen.
Knochenspaltung/Bone Splitting
Ist der Kieferknochen zu schmal und kann ein Implantat deshalb nicht ohne eine größere Exposition (Freiliegen) primär in den Knochen eingebracht werden, so kann die Knochenspaltung eine geeignete Lösung des Problems darstellen. Mit Hilfe feiner Sägen und Meißel wird der Kieferknochen separiert (getrennt) und die beiden Lamellen auseinander gedehnt. Zwischen den beiden Lamellen entsteht dann ein Spalt in welchem das Zahnimplantat eingebracht wird. Die restlichen Hohlräume werden dann mit Eigenknochen und Knochenersatzmaterial verfüllt. Danach erfolgt eine Membranabdeckung wie oben beschrieben. In unserer Praxisklinik verwenden wir zur Separierung des schmalen Kieferkammes keine Sägen mehr, sondern das in der Knochenchirurgie bekannte innovative Verfahren der Piezotechnologie. Mit Mikro- Schwingungen wird der Knochen ohne störende Vibrationen und ohne eine schädliche Hitzeentwicklung geschnitten. Ein Verfahren welches wir schon seit Jahren erfolgreich in der Oralen Chirurgie anwenden.
Knochenverdichtung/Bone Condensing
Diese Methode beschreibt eine besondere Art der Aufbereitung des Implantatbettes. Gerade im Oberkieferknochen findet man häufig eine sehr weitmaschige und damit auch „nachgiebige“ knöcherne Struktur. Die Grundlage einer erfolgreichen Implantateinheilung ist die primäre Festigkeit des Zahnimplantates nach dessen Einbringung. Ist der Knochen sehr weich, kann diese primäre Stabilität evt. nicht ausreichend sein. Durch das Bone Condensing wird der Knochen im Gegensatz zur üblichen Bohrbettaufbereitung nicht mit Bohrern entfernt, sondern mittels spezieller Instrumente verdichtet. Da sich Herr Dr. Schmidt (Implantologe seit 1999) schon seit langer Zeit mit dieser Methode zur Verbesserung der Erfolgsprognose von Implantaten beschäftigt, hat er ein eigenes Instrumentarium für dieses Verfahren entwickelt.
Weitere Informationen zu diesem allgemein nicht bekannten Verfahren finden Sie auf WIKIPEDIA. Hier hat Dr. Achim Schmidt einen entsprechenden Fachartikel zum Thema Knochenverdichtung verfasst.
Mit folgendem Link kommen Sie zu diesem Artikel:
https://de.wikipedia.org/wiki/Knochenverdichtung
Socket Preservation/Kieferkammerhalt
Diese relativ neue Technik beschreibt das Verfahren des Erhaltes der knöchernen Strukturen direkt nach einer Zahnextraktion. Angewandt wird diese Technik, wenn nach einer Zahnentfernung aufgrund der dünnen Zahnfachwände mit einer relativ schnellen Resorption (Knochenabbau) gerechnet werden muss. Um das Knochrenvolumen stabil zu halten wird das Zahnfach (Alveole) direkt nach der Entfernung des Zahnes mit einem Knochenersatzmaterial gefüllt und mit einer Membran abgedeckt.
Hier verwenden wir häufig eine Folie, die im Gegensatz zu den oben beschriebenen Membrantechniken nicht auflösend ist. Diese spezielle Membran aus hochverdichtetem Teflon (PTFE) ist bakteriendicht und kann nach einer kurzen Zeit von etwa zwei bis drei Wochen einfach wie ein Pflaster entfernt werden. Das darunter liegende Gewebe ist dann bereits stabil. Auf diese Weise wird bereits in der Anfangsphase unerwünschtes, schnell einwachsendes Granulationsgewebe (=Reparaturgewebe) blockiert. Die komplett Verknöchern des Zahnfaches kann ungehindert und zügig erfolgen.
Knochenblock Augmentation (Eigenknochenverpflanzung/Spenderblock/CAD Block)
Liegt nach einem großen Entzündungsprozess, einem Trauma oder nach sehr stark fortgeschrittener Atrophie ein großes Knochendefizit vor, so kann dieses mit den oben beschriebenen Maßnahmen nicht sicher rekonstruiert werden.
In solchen Fällen kann der betroffene Kieferknochenabschnitt nur noch mit einem Knochenblock aufgebaut werden. Dieser wird der Stelle angepasst und mit Spezialschrauben fixiert. Nach der Fixierung erfolgt ein Ausgleich der Übergänge mit Knochenaufbaumaterial und eine Abdeckung mit einer resorbierbaren Membran. Nach einer Abheilphase von drei bis fünf Monaten werden die Befestigungsschrauben entfernt und die Zahnimplantate können in den neu ausgebildeten Knochen eingesetzt werden.
Dieses Verfahren ist äußerst diffizil hat aber eine sehr gute Erfolgsprognose wenn sich der Patient genau an die postoperativen Verhaltensweisen hält (z.B. nicht Verzicht auf Nikotin).
Empfohlen wird vor der Planung die dreidimensionale Auswertung des betroffenen Kieferkammabschnittes mittels DVT. So können wir uns ein genaues Bild über das Knochendefizit und dem Ausmaß des benötigten Knochenblocks machen. Auch können diese Informationen sinnvoll dafür verwendet werden, eine Entscheidung zu treffen, ob anstelle einer Standardblockgröße besser ein individuell angepasster Spenderblock nach 3D Daten verwendet werden sollte.
Unterschiede gibt es bei der Herkunft der Knochenblöcke:
1. Eigenknochenblöcke
Diese werden beim Patienten an einer Stelle mit gutem Regenerationspotential entnommen. Es bieten sich hier der aufsteigende Unterkieferast seitlich der Weisheitszahnposition an. In unserer Praxisklinik wird dieser Knochen ganz gezielt mit dem Piezochirurgieverfahren entnommen. So wird der Knochen maximal geschont und die Verluste durch die Präparation des Knochenblocks halten sich aufgrund der dünnen Arbeitsinstrumente in Grenzen. Die Entnahme des Knochens aus dem Beckenkamm kann heutzutage in der Regel vermieden werden. Nur bei sehr großen Defekten (nach Unfall, extremer Atrophie oder Tumoren) kann ein solches Vorgehen noch sinnvoll sein.
Vorteile: hohes Regenerationspotential da körpeigen, geringere Kosten;
Nachteile: zusätzliche OP-Region zur Entnahme, damit höheres Trauma, postoperative Schwellung und höheres OP Risiko, begrenzte Knohrenmenge;
2. Spenderknochenblöcke
Eine gute Alternative zur Eigenknochenverpflanzung stellen Blöcke aus mesbchlichem Spenderknochen (=Humanspongiosa) dar. Durch ein patentiertes Sterilisationsverfahren wird höchste Sicherheit bei der Herstellung gewährleistet. Der Vorteil ist, dass Humanspongiosa in Aufbau und Zusammensetzung dem eigenen Körpergewebe entspricht. Nach der Verpflanzung wird der Block schrittweise von neugebildetem Knochen durchwachsen und zu eigenem Knochen umgebaut. Wir haben in unserer Praxsiklinik eine sehr gute und umfangreiche Erfahrung in der Anwendung solcher Knochenblöcke. Die Erfolgsprognose unterscheidet sich aus unserer Sicht nicht von denen der Eigenknochenblöcke – bei geringerem Trauma für die Patienten.
Human Spongiosa Blöcke sind biokompatibel und sind zum Kieferaufbau sowohl in Breite und Höhe gut geeignet.
Vorteile: unbegrenztes Volumen, keine zusätzliche OP Region, genau anpassbar, sicheres Herstellungs-verfahren
Nachteile: höhere Kosten, zusätzliche Aufklärung über Spenderknochen
Liegt eine besondere Ausdehnung oder Defektform vor, so kann die Anwendung eines 3D Knochenblocks die beste Form sein, Ihren Knochen wieder zu regenerieren.
PDF-Download – Patientenaufklärung zu Knochenaufbau mit Humanspenderknochen ***
3. Knochenblock nach 3D Konstruktion (CAD Knochenblock)
Wie oben beschrieben, werden die Knochenblöcke von eigenen Blutgefässen durchwachsen und schrittweise durch Patientenknochen ersetzt. Voraussetzung ist hier die absolut passgenaue Anlagerung des Knochentransplantates, ob Eigenknochen oder Spenderknochen. Mit der 3D gestützten Knochenblocktechnik können wir Ihnen einen absolut defektangepassten Knochenblock fertigen. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Der präzise gefertigte Block muss nicht mehr von Hand angepasst werden, dies erhöht die Durchbaurate, reduziert deutlich die OP Zeit und auch große Defekte können mit dieser Technologie sehr genau behandelt werden. Die Planung erfolgt entsprechend den Anforderungen an die spätere Versorgung mit Implantaten.
Wie läuft die Behandlung ab?
Nachdem fest steht, dass ein größerer Defekt vorliegt, fertigen wir eine 3D Aufnahme mittels strahlungsarmen DVT an. Danach besprechen wir mit Ihnen die Defektsituation und die spätere Planung. Liegt ein sehr ausgedehnter Defekt oder eine komplexe Defektmorphologie vor, so kann die Empfehlung zu einem 3D Knochenblock lauten. Auf Basis der von uns im Vorfeld gefertigten 3D Daten, kann dann mit dem Hersteller der Knochenblock virtuell geplant und die Größe abgestimmt werden. Es dauert ca. 5 bis 6 Wochen bis der Block dann nach gleichem sicheren Herstellungsprozess individuell für Sie hergestellt wird. Am Tag der Operation wird dann der Knochenblock konditioniert und an der geplanten Stelle eingesetzt und fixiert. Mit dieser Technik können sehr große Defizite sowohl in Breite als auch in der Höhe biologisch kompatibel und auf möglichst gering traumatische Art versorgt werden. Eine Entnahme von größeren Eigenknochenblöcken aus der Mundhöhle oder gar aus dem Beckenkamm kann mit dieser Technologie vermieden werden.
Vorteile:
genaue Anpassung durch vorherige 3D Fräsung, geringere OP Zeit, Möglichkeit mit einem Block größere Defekte zu versorgen;
Nachteile:
deutlich höhere Kosten, zusätzliche Aufklärung Spenderknochen
Haben Sie weitere zum Thema Knochenaufbau in München?